Bogenarten

Vereinfacht gesagt ist ein Bogen eine Abschussvorrichtung für Pfeile. Seit über 20.000 Jahren nutzen Menschen über die ganze Welt verteilt Pfeil und Bogen zur Jagd und als Waffe. Daraus resultiert eine riesige Menge an unterschiedlichen Bogenarten und Schießstilen.
In der Bundesrepublik Deutschland dient der Bogen heute primär als Sportgerät, die Bogenjagd und das Bogenfischen sind in Deutschland verboten. Auch rechtlich ist der Bogen in Deutschland ein Sportgerät und ist dem deutschen Waffengesetz nicht unterstellt.

Ein Bogen besteht stets aus einem elastischen, stabähnlichen Gegenstand, dem eigentlichen Bogen, dessen Enden durch eine Schnur, der Bogensehne, verbunden werden. Der Bogen selbst kann dabei in fünf Abschnitte gegliedert werden: einem meist starren Mittelstück, das als Griff für den Bogenschützen dient, zwei daran anschließende flexible Wurfarme und den beiden abschließenden Bogenenden, an denen die Bogensehne befestigt wird. Beim Einhängen der Bogensehne müssen die Wurfarme gekrümmt werden, dies sorgt für die Vorspannung des Bogens. Beim Ausziehen der Bogensehne, dem Spannen, werden die Wurfarme stärker gekrümmt und speichern Energie. Diese sorgt beim Loslassen der Sehne für die Beschleunigung eines eingelegten Pfeils. Das Prinzip ist mit dem einer Sprungfeder vergleichbar.
Die zum Spannen nötige Kraft wird als Zuggewicht bezeichnet und aus historischen Gründen häufig in englischen Pfund angegeben. Das maximal mögliche Zuggewicht eines Bogens wird maßgeblich durch die Steifheit der Wurfarme vorgegeben. Sie kann mehr als 100 Pfund betragen, was einer Kraft von 444 N entspricht. Für resultierende Endgeschwindigkeit eines Pfeiles ist zusätzlich der Wirkungsgrad entscheidend, d.h. der Grad, mit dem der Bogen die gespeicherte Verformungsenergie in kinetische Energie umwandeln kann. Nicht nutzbare Energie verpufft in der nötigen Beschleunigung der Wurfarme selbst.

Traditionelle Bögen werden aus Naturmaterialien wie beispielsweise Holz, Horn und Tiersehnen gefertigt, Hunnischer Kompositbogen,
 Lizenz: gemeinfrei dabei reicht die Palette vom Selfbow, also einem Bogen der aus einem einzigen Stück Holz gerfertigt ist (im einfachsten Fall wäre dies ein unbearbeiteter Stock, der ausreichend elastisch ist) bis hin zum hochwertiger Kompositbogen. Dieser wird in einen aufwendigen mehrmonatigen Prozess hergestellt. Hierzu wird einem Kern aus Holz auf der Bogeninnenseite, dem Bogenbauch, eine Schicht aus Horn aufgeklebt und auf der Bogenaußenseite, dem Bogenrücken, eine Schicht aus Tiersehnen. Zusätzlich erhält der Bogen am Griff und an den Wurfarmenden Verstärkungen aus Holz damit sich diese Bereiche nicht biegen.
Die Wurfarme moderne Bögen bestehen aus Laminaten verschiedenster Werkstoffe, unter anderem Schichtholz, geschäumtem Kunststoff, Glasfaser oder Carbon, die Griffstücke können aus diversen Aluminium- oder Magnesiumlegierungen sein bzw. ebenfalls aus Carbon.

Am häufigsten kommt der Rechtshandbogen zum Einsatz. Dies bedeutet, dass der Schütze den Bogen mit der linken Hand hält (die Bogenhand) und die Bogensehne mit der rechten Hand zieht (die Zughand). Man bezeichnet den Schützen auch als Rechtshandschützen. Bei einem Linkshandbogen bzw. Linkshandschützen kehren sich die Verhältnisse um. Die Wahl des Bogens wird aber keineswegs nur durch die Händigkeit des Schützen bestimmt, sondern auch durch dessen Augendominanz. Die Sehne mit dem Pfeil wird zu dem dominanten Auge geführt, weil dieses das Zielen übernimmt.

Quelle:Wikipedia